(Midnight Mass. Staffel 1. Folge 7. Buch VII: Offenbarung)
Ein Auszug aus Midnight Mass, Staffel 1, Folge 7, Buch VII: Offenbarung, der Alenwen gut gefallen hat und deshalb wollten wir das eigentlich in die Serie Alenwen einbauen. Doch aufgrund der Länge und weil wir es nicht unnötig herauszögern wollten, habe ich das gestrichen. Aber hier auf der Homepage stelle ich den gestrichenen Part zum Nachhören und Lesen bereit. An sich ist das eine schöne Sicht auf das Ende, die ich gerne auch teile.

Blick auf die Gespräche der Eltern und Kinder
Alenwen: „Papa?, was passiert eigentlich, wenn wir sterben? Ich meine, was passiert da mit dem Körper?“
Thador (nachdenklich, mit einer sanften Stimme):
„Das ist eine große Frage, Liebes. Wenn wir sterben, dann hört unser Körper auf, Zelle für Zelle. Aber das Gehirn, es hört nicht sofort auf. Es feuert weiterhin Gedanken ab, wie ein letztes Feuerwerk – kleine Blitzstrahlen, die im Inneren leuchten. In diesem Moment, wenn alles endet, hatte ich immer gedacht, dass es Verzweiflung oder Angst geben würde, doch jetzt denke ich anders.“

Skaldiv (neugierig): „Anders? Was meinst du damit, Mama?“
Vemara (lächelt sanft):
„Weißt du, ich glaube, es gibt keine Verzweiflung, keinen Schrecken. Nichts davon. Weil wir in diesem Moment viel zu beschäftigt sind. Zu beschäftigt mit Erinnerungen. Natürlich, all die Momente, die wir erlebt haben, fluten durch unseren Geist. Und noch mehr… ich erinnere mich daran, dass jedes winzige Teilchen in meinem Körper einst in einem Stern geschmiedet wurde. All diese Millionen Teilchen, die unseren Körper ausmachen – sie sind doch letztlich nur eine Ansammlungen von Energie.“

Alenwen (mit Staunen):
„Das klingt… fast wie Magie.“
Wechsel zwischen Thador und Vemara
Thador (nickt nachdenklich):
„Vielleicht ist es das auch, auf eine Art. Aber was ich versuche zu sagen, Lenchen, ist, dass es kein wirkliches ‚Ich‘ gibt. Es gab es nie. Die Erinnerungen meines Körpers verteilen sich, sie tanzen mit den Teilchen des Bodens unter mir, mit der Luft, die ich atme. Und in diesem Moment wird mir bewusst: Es gibt keinen Anfang und kein Ende. Kein Punkt, an dem ‚ich‘ beginne und die Welt aufhört. Ich bin Energie, nicht nur Erinnerung, nicht einfach ein Selbst. Mein Name, meine Persönlichkeit, meine Entscheidungen – all das kam erst später. Ich war schon vorher da, und ich werde auch danach sein. Alles andere sind nur flüchtige Bilder, kurze Träume, die in das sterbende Gewebe meines Geistes geprägt wurden.“

Skaldiv (leise):
„Und dann? Was passiert mit dir, mit uns?“
Vemara (schaut Skaldiv tief in die Augen):
„Dann, mein Kind, kehre ich zurück. Es ist wie ein Wassertropfen, der zurück ins Meer fällt, dessen Teil er immer gewesen ist. Wir alle, alles, was je existiert hat – deine Großmutter, dein Großvater, jede Pflanze, jedes Tier, jedes Teilchen in der Welt – wir alle sind Stücke von etwas Größerem. Einer Einheit, die manche „das große Ganze“ nennen. Oder das Weltenreich. Der Himmel und all seine unendlichen Träume. Wir sind der Kosmos, der sich selbst träumt. Jeder Moment, jedes Leben – das alles ist ein Traum. Ein Wunsch, der immer wieder und wieder gewünscht wird, in einer endlosen Schleife.“

Alenwen (lächelnd, leicht den Kopf neigend):
„Das heißt, wir sind nie wirklich verloren?“
Thador (mit einem sanften Lächeln):
„Nein, Lenchen. Wir sind nie wirklich verloren. Es gibt keine Zeit, keinen wirklichen Tod. Das Leben, das wir leben, ist wie ein Traum, ein Traum, der immer weitergeht, der uns verbindet und vereint. Wir sind alle Teil davon. Ich bin, dass ich bin. Und wir sind alle. Wir sind alles.“
Lenchen:
Schöööööönnn
Skaldiv:
Hmmm…aber trotzdem ist der Körper und die Stimme erstmal wech. Find ich doof.
