Patsy Wackelwitz – Der Endboss Folge 2
Das ungekürzte Skript – Die neue Folge auf YouTube von Darkbats Fantasy
Also, heute war echt ein total fantastischer, unglaublich zuckersüßer Tag! Moment mal… das kommt mir irgendwie bekannt vor… Ich bin so blöd – das habe ich ja gestern schon geschrieben. Wie unoriginell!
Ha… was soll’s.
Also… ja… äh, wie soll ich anfangen? Ich hatte heute Nacht so einen – naja, wie sagt man das? – seltsamen Traum. Oder eher… verrückten Traum. Oder, ähm, nein, moment… unglaublich total absurden Traum! Oh ja, das klingt gut!
Also, da war dieser Barde – und natürlich wieder Skeletti. Klar, wer sonst? Und der Barde? Nun ja… er hat gesungen. Über mich! Kannst du dir das vorstellen? Worüber genau? Hm… ja, also… es war irgendwie – sowas wie ein Musical. Oder eher ein sehr fragwürdiges, improvisiertes Drama mit Melodie. Jedenfalls klang es ungefähr so:
🎵 Szene: Song – „Ja, Nein, Vielleicht“
- (1. Strophe)Keinen Bogen, kein Schwert, sie hat gar nichts dabei, nur ’nen alten Löffel – und selbst der bricht schon entzwei. Ein Held wie aus den Sagen? Nein, das wird sie nie, doch sie hat ’nen guten Spruch und ’nen Pfeil im Knie.
- [Refrain]Ja, nein, vielleicht – wer weiß schon, was passiert, doch Patsy stolpert weiter, auch wenn sie oft verliert. Mit ’nem Pfeil im Knie und ’nem Plan, der nie gelingt, ist sie die Heldin, die doch irgendwie gewinnt!
- (2. Strophe)Sie hält nie ihre Klappe, fliegt über jedes Holz, im Kampf gegen das Chaos zeigt sie ihren Stolz. Sie scheitert an Türen, verliert jeden Streit, doch Patsy bleibt dran – mit Galgenhumor bereit.
- [Refrain]Ja, nein, vielleicht – wer weiß schon, was passiert, doch Patsy stolpert weiter, auch wenn sie oft verliert. Mit ’nem Pfeil im Knie und ’nem Plan, der nie gelingt, ist sie die Heldin, die doch irgendwie gewinnt!
- (3. Strophe)Ob Skelette, ob Gegner, sie rennt meist davon, ihr Mut reicht für nichts – und das stört sie schon. Ein Schritt nach vorn, zwei zurück, das ist ihr Stil, doch mit Patsy wird’s nie öde, und das ist ihr Ziel!
- [Refrain]Ja, nein, vielleicht – wer weiß schon, was passiert, doch Patsy stolpert weiter, auch wenn sie oft verliert. Mit ’nem Pfeil im Knie und ’nem Plan, der nie gelingt, ist sie die Heldin, die doch irgendwie gewinnt!
- (Outro)So geht Patsy durch die Welt, auf ganz eigene Weise, ihre Taten – plemplem, doch die Reise ist nie leise. Ein Abenteuer voller Chaos, und auch wenn’s schiefgeht, ist Patsy Wackelwitz die, die immer aufsteht.
Also… ich meine, ja, das war jetzt nicht gerade der epische Heldensong, den man sich erträumt, oder? Aber, hey, der Löffel. Ja, der Löffel! Aber warum um alles in der Welt ein Löffel? Ich meine, was denkt sich mein Gehirn dabei? „Lass uns die Heldin mit dem alltagsunverzichtbarsten Küchenutensil ausstatten?“ Hätte ich nicht wenigstens einen Dolch haben können? Oder ein Schwert? Aber nein, einen Löffel. Einen Holzlöffel! Ich meine, hatte ich den überhaupt? Vielleicht war der Löffel ja auch nur die physische Manifestation meines totalen Chaos. Oder war er das Symbol für das, was ich wirklich in meinem Leben brauche – einen guten, stabilen Löffel, um mich aus dieser verrückten Welt zu rühren?
Hmm, wer weiß das schon!
Zusatzeintrag: Ich glaube, ich sollte mal ernsthaft drüber nachdenken, weniger mit Holzhirn abzuhängen. Oder? Ähm… ja, ich meine… vielleicht auch nicht. Ist ja irgendwie auch unterhaltsam.
Egal, genug von Traumdeutung. Kommen wir zur wirklichen, schlimmsten Herausforderung meines Lebens – sozusagen dem (Endboss): meiner Oma Irmintrude Wackelwitz. Also, wenn man das Leben als Rollenspiel betrachtet, dann ist sie definitiv der Bossgegner, der immer weiß, wann ich zu spät bin, wann ich Unsinn rede und wann ich mal wieder alles falsch gemacht habe. Spoiler: Immer.
Also, war ich heute bei meiner Oma und…
(Pause) … Also gut, ja, ich hab ein bisschen gechillt, aber ich hab mich dabei immerhin um 180° gedreht – also technisch gesehen war’s Sport. Äh, was wolltest du nochmal?
Kennt ihr das, wenn jemand so viel redet, dass euer Gehirn einfach in den Standby-Modus geht? Ich bin quasi nur noch ein blinkendes Lämpchen – „System überlastet, bitte neu starten…“ Irgendwo tief in mir formt sich gerade der Wunsch, in epischer Heldenpose ein Schwert zu ziehen und diesen Monolog mit einem dramatischen „Schweig, Dämon!“ zu beenden.
(Szene: Kampf) (Szene: Maulkorb)
Aber leider hab ich kein Schwert. Und leider ist Oma kein Dämon. Glaube ich. Ich stelle mir vor, wie episch es wäre, jetzt einfach einen Maulkorb aus dem Nichts zu zaubern und ihn ihr in Slow Motion überzustülpen.
Oma ist ja ein Schatz – ein unermüdlicher, hartnäckiger, niemals abschaltbarer Schatz mit eingebauter Sendefunktion für fragwürdige Lebensratschläge. Als ich ihr von Skeletti erzählte – meinem persönlichen Horrorfilm ohne Abspann – hatte sie nur eine Lösung: Arztbesuch!
Liebes Tagebuch,
mit einem innerlichen Vorhangfall verabschiedete ich mich gedanklich von meiner Oma und setzte meine Schritte in Richtung Taverne – meiner heiligen Stätte der Erleuchtung, in der Entscheidungen reifen, Pläne geschmiedet werden und am nächsten Morgen konsequent vergessen sind.
Und dann – BAM! – da ist er: Holzhirn. Mein alter Kumpel, der in jeder Sekunde beweist, dass „Wahnsinn“ und „Größe“ wie beste Freunde durchs Leben gehen.
Seine Bewegungen sind wie ein episches Theaterstück, nur ohne die Explosionen. Wenn er sich hinsetzt oder aufsteht, könnte man fast eine Zeitrafferaufnahme drehen – als ob ein Mini-Vulkan an einem Bänkchen in der Taverne ausbricht. Und doch bleibt er ruhig, wie ein Krieger kurz vor der Schlacht.
Aber hier kommt das Beste: Unsere Gespräche. Sie sind ein mysteriöses Labyrinth von Worten, in dem ich die Einzige bin, die die Karte hat – aber auch nur, weil ich sie selbst gemacht habe. Und manchmal frage ich mich inmitten dieser Wortakrobatik, ob ich das, was ich gerade gesagt habe, überhaupt gesagt habe oder ob mein Gehirn heimlich ein eigenständiges Comedy-Programm aufzieht. Ich versuche, ihm mit Blicken und Witzen zu imponieren – der Art von Witzen, bei denen ich selbst während der Pointe nach der Pointe suchen muss.
Und diese Blicke! Er schaut dich an, als würde er wissen, dass du gerade heimlich ein Stück Kuchen im Schlafanzug gegessen hast, während du das Licht gelöscht hast, weil du dich dafür schämst.
Aber manchmal habe ich das Gefühl, er merkt nicht einmal, dass ich hier bin. Wahrscheinlich denkt er, ich sei nur eine der vielen NPCs in diesem wilden Theaterstück, das wir Leben nennen. Aber das macht nichts. Was wirklich zählt, ist, dass wir gemeinsam das Chaos leben, das wir uns immer gewünscht haben – ein bisschen Lachen, eine Menge Verwirrung und der unaufhörliche Versuch, Holzhirn zu gewinnen.
Also gut, liebes Tagebuch, ich könnte jetzt sagen: Alles geklärt, alles vorbei, nichts mehr zu sehen! Aber… also: Seid ihr bereit für den epischen Nachklapp? Nein? Ja? Ihr habt eh keine Wahl! Hahaaa!
(Kotz-Szenen)
Liebes Tagebuch, Bier ist ein bisschen wie ein nerviger Gast: Am Anfang unterhaltsam, dann wird’s unangenehm, und am Ende schmeißt er sich selbst raus – nur halt durch meinen Magen. Nachdem ich meinen Würde-Restbestand irgendwo in der Taverne gelassen hatte, nahm ich den beschämenden Heimweg auf mich. Oder besser gesagt: Ich schwankte gen Horizont. Doch kaum hatte ich einen Fuß vor den anderen gesetzt, spürte ich diese eine, unheilvolle Präsenz…
Huch, guck an, die kämpfende Wand aus Muskeln und geballter Enttäuschung! Na, hast du mich vermisst? Ich mein, wäre ja verständlich. Ich bin ja auch toll. Meistens. Außer jetzt. „Ich wusste ja, dass du mich magst, aber mir hier mitten in der Nacht aufzulauern… Tststs, bisschen stalkerhaft, findest du nicht?“
(Schrank steht auf und knackt mit den Fingern)
Ohhh, guck mal da hinten! Ein dreiköpfiger Troll mit Kuchen! … Nein? Na gut, war einen Versuch wert.
(Schlag ins Gesicht)
„Ich wollte eigentlich nur ein Bier, aber dann wurde es ein Abenteuer“.
Mit einem Vorwort von Skeletti, einer Einleitung von Holzhirn und einem ganz speziellen Kapitel über meine legendärsten Stürze, einer Sammlung meiner klügsten letzten Worte und einer Rezension von Oma, die vermutlich lautet: „Ich habe gelacht, ich habe geweint, ich habe mich gefragt, ob ich die Erziehungsberechtigung für dieses Kind zurückgeben kann…“
Tja!
Ende des Skripts


